March 24, 2011

Wie Paul das Christentums erfand



The Hiram Key pt 15

pt 1 Brüderliche Liebe durch mystische Genossenschaft
pt 2 Leere Ka[rdi]näle ohne Wasser, zynische Betrüger
pt 3 Römisches Regime: Schmelztiegel der Ideologien
pt 4 Jesus 325 nach Christus in Nicäa zum Gott gewählt
pt 5 Das Puzzle um Abraham und die Schäfer-Könige
pt 6 Mächtige Mysterien, die Geheimhaltung erfordern
pt 7 Symbiotische Inkulturation des Zynismus am Nil
pt 8 Lieber sterben als das heilige Vertrauen verraten
pt 9 Magier, die Steine zum Reden bringen konnten
pt 10 Macht der Loge als Basis für stabile Entwicklung
pt 11 Schwammige Gottheiten für jeden Geschmack
pt 12 Qumraner-Mönche Vorbild römischer Ordensritter
pt 13 Politikmagier die das kulturell Heilige verkörpern
pt 14 Verantwortlich für 2000 Jahre Antisemitismus
pt 16 Jahbulon in Ordo-Templi-Orientis-Ritualen
pt 17 Inquisitorischer, mörderischer Kreuzigungskult
pt 18 Freimaurer als Erben der echten Lehren Jesu
pt 19 Freimaurer-Netzwerk mit 100.000 Terrorzellen


S. 283) Warum ist es wohl so, dass manche Leute überzeugt davon sind, dass Jesus gekreuzigt wurde, und andere, dass das nicht geschah? Die Antwort ist bemerkenswert simpel: Beide Seiten sind davon überzeugt, Recht zu haben, weil sie auch alle Recht haben. Zwei Söhne Marias standen zusammen vor Gericht, und beide hatten behauptet, der Erlöser oder Messias zu sein, und trugen deshalb den Namen "Jesus".
Einer starb am Kreuz, der andere nicht. Der eine, der nicht starb, war Jakobus, der Geringere der beiden, aber derjenige mit der größeren Faszination.
Es ist kein Wunder, dass die Menschen glaubten, er wäre dem Kreuz entronnen.



S. 283 f.) Zweifacher Messias

Der Davidstern ist heute überall als Symbol des Judentums akzeptiert, aber dieses Hexagramm besteht in Wirklichkeit aus zwei Symbolen, die übereinander gelegt wurden, um eine neue Bedeutung zu schaffen, und sein Ursprung ist ganz und gar nicht jüdisch. Es handelt sich um zwei Pyramiden, die übereinander gelegt wurden. Die aufrechte Pyramide ist ein altes Symbol für die Macht des Königs, denn das Fundament ist auf der Erde, und die Spitze weist zum Himmel. Die andere, umgekehrte Pyramide repräsentiert die Macht des Priesters, die im Himmel begründet ist und bis zur Erde reicht.
In dieser Form ist es das Merkmal des zweifachen Messias – des priesterlichen oder "zedeq" Messias und des königlichen oder "mischpat" Messias. So ist es das einzige wahre Zeichen von Jesus, und es hat noch die Zusatzbedeutung, den leuchtenden Stern von Davids Geschlecht, der am Morgen aufgeht, zu verkörpern.


S. 284 ff.) Die alte ägyptische Erlöser-Hieroglyphe

Er heißt nicht deshalb Stern Davids, weil David ihn erfunden hat, sondern weil Jesus sich als den "Stern Davids" bezeichnet hat, der prophezeit wurde. Daher ist es nicht überraschend, dass dieses Symbol in keinem alten hebräischen Buch auftaucht und der Stern in ferner Vergangenheit des Judentums nur als Schmucksymbol zusammen mit anderen Symbolen des Mittleren Ostens benutzt wurde – wozu ironischerweise auch das Hakenkreuz gehörte. Der Davidstern wurde erst im Mittelalter häufiger an christlichen Kirchen benutzt, und wir waren sehr verblüfft, als wir herausfanden, dass es Gebäude waren, die Tempelritter entworfen hatten! In Synagogen wurde er erst sehr viel später verwendet. Ein berühmter Synagogenbauer zu Beginn des 20. Jh.s, ein Herr namens Alfred Grotte, schrieb folgendes über den Davidstern:

"Als im 19. Jh. mit dem Bau architektonisch bedeutender Synagogen begonnen wurde, strebten die meist nichtjüdischen Architekten danach, diese Gotteshäuser nach dem Modell von Kirchen zu bauen. Sie glaubten, dass sie nach einem Symbol suchen müssten, das mit dem der Kirchen korrespondierte, und da stolperten sie über das Hexagramm.
Da selbst jüdische Theologen völlig hilflos waren, was jüdischen Symbolismus anging, wurde der Davidstern als sichtbares Zeichen des Judentums ausgelobt. Da seine geometrische Form sich leicht an bauliche Ziele anpasst, gilt es seit nunmehr drei Generationen als unumstößliche Tatsache, die sogar bereits durch Tradition geheiligt ist, dass der Davidstern für die Juden das gleiche heilige Symbol darstellt wie das Kreuz und der Halbmond für die anderen monotheistischen Religionen."

Wir wunderten uns wieder einmal darüber, wie oft Geschichte aus einer wundervollen Anhäufung von Missverständnissen und Eitelkeiten gemacht wird!
[...] Wenn der Davidstern also ein Symbol des einzigartigen Messiastums Jesu ist, sollte er doch eigentlich das Kennzeichen des Christentums sein, und man muss sich die Frage stellen, was dann das Symbol des Judentums ist? Die Antwort lautet: das Kreuz! Das ist das Zeichen "Tau", und es ist die Form des Kreuzes, an dem Jesus gekreuzigt wurde – und nicht die Kreuzform, die allgemein angenommen wird. Das Tau war das Mal Jahwes, das die Keniter auf ihrer Stirn trugen, lange bevor Moses ihnen im Sinai über den Weg lief, und es ist auch das magische Symbol, das während des Pessach auf die Türschwellen gemalt wurde. Wir waren verblüfft, als wir entdeckten, dass die Form des Kruzifixes, das von der christlichen Kirche benutzt wird, in Wahrheit eine alte ägyptische Hieroglyphe ist, und uns blieb der Mund offen stehen, als wir die genaue Bedeutung herausfanden: "Erlöser", was übersetzt ins Hebräische "Jehoshua" oder "Josua" heißt und im Griechischen "Jesus". Kurz gesagt: Die Form des Kruzifixes ist nicht ein Symbol Jesu, sondern sein Name!


S. 286 f.) Amen = Lass es so sein!

Wir wussten, dass Jakobus der Gerechte der erste Bischof oder – wie es auf Hebräisch heißt – "Mebakker" wurde und dass er zum Zeichen seines Amtes eine Mitra trug. Die wird heute von allen Bischöfen getragen, und woher die Mitra stammt, steht außer Frage – sie kam mit Moses aus Ägypten. Die Mitra mit ihrem geteilten Kopfteil ist mit der Kopfbedeckung eines modernen Bischofs identisch und kam ganz sicher über die Nasoräer von den alten Ägyptern. Denn es war die Hieroglyphe für Amun, den Schöpfergott Thebens, der später mit dem unterägyptischen Sonnengott Re zu Amun Re verschmolz. Wieder einmal glaubten wir nicht an einen Zufall. Die Verbindungen von Ägypten nach Jerusalem bis in unsere heutige Zeit wurden zu einer lückenlosen Beweiskette! Schließlich mussten wir daran denken, wie häufig der Name Amun heutzutage ausgesprochen wird: Täglich benutzen Christen ihn am Ende jeden Gebets. Konnte es ursprünglich so gewesen sein, dass man den Segen Amuns auf die Bitte erflehte, sodass sie erfüllt wurde? Da Theben die Stadt Seqenenre Taos war, konnten wir annehmen, dass ein solcher Gebetsabschluss über Moses in der Auferstehungszeremonie an die Israeliten weitergegeben wurde. Im Hebräischen wurde das Wort "Amen" am Ende eines Gebets in der Bedeutung "lass es so sein" benutzt, und die Christen haben es von den Juden übernommen.


S. 288 ff.) Glaubt keinem anderen Lehrer

Die Hinrichtung des "Königs der Juden" durch einen römischen Prokurator erregte viel Aufmerksamkeit in ganz Israel, und viele Menschen interessierten sich plötzlich für die messianische Bewegung. Einer davon war ein römischer Bürger mit Namen Saulus, der aus einem Bezirk kam, der heute zur Türkei gehört. Seine Eltern waren Diaspora-Juden geworden, und er war ein junger Mann, der zwar als Jude erzogen war, dem aber die Kultur und die Einstellung der reinen Anhänger von Jahwe fehlten, die in der Gemeinschaft von Qumran manifestiert waren. Der Gedanke, dass seine Tätigkeit darin bestand, Christen zu verfolgen, ist völliger Unsinn, denn damals gab es diesen Kult noch gar nicht. Die Nasoräer unter der Führung des Jakobus waren die jüdischsten Juden, die man sich nur vorstellen kann, und Saulus' Aufgabe bestand lediglich darin, auf Anweisung der Römer den kleinsten Rest jeder Unabhängigkeitsbewegung auszumerzen.
Die Mandäer im südlichen Irak sind ja Nasoräer, die aus Juda vertrieben wurden, und diese Vertreibung datiert aus dem Jahr 37 nach Christus, sodass fast sicher ist, dass ihr Verfolger Saulus (alias Paulus) war.
Saulus muss fast 17 Jahre lang die Geißel der jüdischen Freiheitsbewegung gewesen sein, denn erst im Jahr 60 erblindete er auf der Straße nach Damaskus. Heute glaubt man, dass Saulus niemals die Autorität gehabt hätte, Aktivisten in Damaskus zu verhaften – selbst wenn es dort welche gegeben haben sollte, was sehr zweifelhaft ist – und viele Experten meinen heute, dass sein Ziel Qumran gewesen sei, das ja oft als "Damaskus" bezeichnet wurde. Seine Erblindung und die Wiedererlangung der Sehkraft waren symbolisch für seine Konversion zur nasoräischen Sache.
Die Tatsache, dass Saulus' Ziel Qumran war, wird bestätigt in der Apostelgeschichte 22:14, wo ihm gesagt wird, dass er "den Gerechten" sehen wird – ein offensichtlicher Hinweis auf Jakobus.

"Er aber sprach: Der Gott unserer Väter hat dich dazu bestimmt, seinen Willen zu erkennen und den Gerechten zu sehen und ein Wort aus seinem Munde zu hören."

Paulus hörte die Geschichte der Nasoräer direkt von Jakobus, aber da er als Jude im Ausland aufgewachsen und römischer Bürger war, begriff er die Botschaft nicht und entwickelte sofort eine hellenistisch geprägte Faszination für die Geschichte von Jesu Tod und seiner Rolle als "Opferlamm". Ganz bestimmt wurde Paulus nicht in die Geheimnisse von Qumran eingeführt, weil er nur kurze Zeit dort war und es ja eine dreijährige Ausbildung erforderte, ehe man Bruder wurde.
Die Beziehung zwischen dem Neuling und Jakobus war bald sehr gespannt.
Paulus hatte 17 Jahre lang potenziell rebellische Juden gejagt, und er konvertierte nie zu der Sache Johannes des Täufers, Jesu und Jakobus'. Stattdessen erfand er einen Kult, dem er den griechischen Namen "Christen" gab, eine Übersetzung des hebräischen Wortes Messias. Er nannte Jesus – den er nie gekannt hatte – "Christus" und begann eine Gefolgschaft aufzubauen. Weil Paulus die Terminologie der Nasoräer nicht begriff, war er der Erste, der die Gleichnisse in Jesu Lehren wörtlich nahm, und aus einem jüdischen Patrioten wurde ein wundertätiger Halbgott. Er behauptete, die Unterstützung des Simon Petrus zu haben, aber das war nur eine unter vielen Lügen. Simon Petrus warnte vor anderen Lehren als denen der nasoräischen Anführer:

"Lasst größte Vorsicht walten, dass ihr keinem Lehrer glaubt, es sei denn, er kommt aus Jerusalem und bringt Zeugnis von Jakobus, dem Bruder des Herrn."
(Quelle: Hugh Schonfield, "Those Incredible Christians")

Nachdem wir Robert Eisenmans Deutung der qumranischen Texte gelesen hatten, hegten wir keinen Zweifel mehr daran, dass Paulus der "Verspritzer von Lügen" war, der mit "Jakobus, dem Lehrer der Rechtschaffenheit" im Streit lag. Das Benutzen des Wortes "Verspritzer" ist ein typisch qumranisches Wortspiel, das sich auf die Taufprozeduren bezog, die dieser Gegner durchführte. [...] Wir glauben, dass der "Lügner" und Gegner des Jakobus Paulus war, der Mann, der über seine Erziehung als Pharisäer log, Lügen über die Mission Christi verbreitete, lehrte, dass das Gesetz der Juden unwichtig sei, und Unbeschnittene zuließ. Aus den Paulusbriefen geht klar hervor, dass man aus Jerusalem Apostel in seine Bezirke schickte, um seine Autorität zu untergraben und seinen Lehren zu widersprechen. Paulus spricht von Widersachern von ungeheurem Ansehen, die "den Ruf haben, jemand zu sein", und den "Ruf haben, Säulen zu sein", und er erklärt, dass er nicht abhängig von den höchsten Aposteln sei. Er beschreibt sie als "Diener Satans", "falsche Apostel" und "irrende Brüder". Er ist erstaunt, dass sich seine galatischen Konvertierten einem "anderen Evangelium" zuwenden, und teilt ihnen mit: "Wenn jemand euch ein anderes Evangelium als das predigt, was ihr empfangen habt, so verflucht ihn." Er nennt die Boten von Jakobus "falsche Brüder, die geschickt wurden ... die Freiheit auszuspionieren, die wir in Jesus Christus haben, und uns so fesseln wollen."


S. 290 f.) Ein einfacher Abenteurer und skrupelloser Lügner

Manche Kommentatoren wie Hyam Maccoby haben gewichtige Argumente dafür vorgebracht, dass Paulus kein pharisäischer Rabbi war, sondern ein einfacher Abenteurer obskurer Herkunft.
Ebionitische Schriften bestätigen, dass Paulus weder pharisäischer Herkunft war noch eine derartige Ausbildung hatte. Er war ein konvertierter Jude aus Tarsus, der Sohn nichtjüdischer Eltern. Als Erwachsener kam er nach Jerusalem und wurde Diener des Hohen Priesters. Als seine Hoffnungen auf Beförderung sich nicht erfüllten, trennte er sich vom Hohen Priester und gründete seine eigene Religion.
Paulus gibt zu, dass es zwei sich widersprechende Versionen über das Leben und die Mission Christi gibt – die "falschen" Lehren von Jakobus, dem Bruder Christi, und seine eigene hellenistische Mysterienromanze, die die Kernaussagen des Judentums außer acht lässt.
Im 9. Kapitel des 1. Korintherbriefes verleiht er seiner Missachtung für die Jerusalemer Urgemeinde Ausdruck und stellt offen klar, welch skrupelloser Lügner er ist:

"Und ich bin den Juden wie ein Jude geworden, damit ich Juden gewinne ... denen, die ohne Gesetz sind, als ob ich ohne Gesetz wäre ... allen bin ich alles geworden ... Ich laufe nun so wie einer, der nicht ins Ungewisse läuft, ich kämpfe so wie einer, der nicht in die Luft schlägt ..."


Gehorcht der Regierung, denn alle Herrscher sind von Gott eingesetzt


[...] Im Römerbrief 10:12 verleiht Paulus seinem Verlangen Ausdruck, eine Gemeinschaft zu begründen, die keinen "Unterschied zwischen Juden und Griechen" macht. Dieser Ehrgeiz charakterisierte die Familie des Herodes und ihre Anhänger. Paulus machte sich also daran, die Besatzer zu stärken, die das Geschlecht Davids aus Jerusalem vertrieben und ihren Königsmessias ermordet hatten. Er verkündete:

"Ihr müsst der Regierung gehorchen.
Da alle Herrscher von Gott eingesetzt werden, wurden auch die Behörden von Gott eingesetzt."

Paulus' Status als römischer Bürger war ganz klar "ehrlich" verdient.
Dieser Ausbeuter der Religion muss großen Hass und große Furcht erregt haben. Sein direkter Zugang zu den herodianischen Kreisen in Jerusalem kommt in der Apostelgeschichte klar zum Vorschein, und das weist Paulus als möglichen Verschwörer gegen Jakobus aus. Jakobus muss sich dieser Gefahr bewusst gewesen sein, denn er vermied mit großer Vorsicht, Paulus die gleichen Nackenschläge zu verpassen wie dieser ihm. Paulus fuhr fort, die "Geheimnisse" der Gemeinschaft von Qumran für seine eigene Lehre zu stehlen. Im 1. Korintherbrief 3:9 ff. benutzt Paulus das Bild von "Aufbau" und "Grundstein legen", das das Habakuk-Pescher anwendet, wenn seine Gemeinschaft als "Gottes Gebäude" beschrieben wird und er sich selbst als "Baumeister" und Jesus Christus als "Eckstein" bezeichnet. (Quelle: Robert Eisenman, "The Habakkuk Pesher") Diese Begriffe, benutzt von Jesus und allen Nasoräern, wurden natürlich an die Freimaurer weitergereicht.
[...] Zweifellos hatte Paulus mit seiner Behauptung, unter Gamaliel als Pharisäer ausgebildet worden zu sein, versucht, selbst die Leitung zu übernehmen, aber er besaß genug politischen Instinkt, um zu wissen, dass er es nicht schaffen würde. Wie unbeliebt Paulus bei den Bürgern von Jerusalem war, kann man dem 21. Kapitel der Apostelgeschichte entnehmen. Hier leistet sich Paulus ein Fehlurteil in Bezug auf seine Autorität und betritt den Tempel, wird aber von einer aufgebrachten Menge herausgezerrt, die ihn steinigen will, weil sie in ihm den Mann erkennt, der in Ephesus gegen die Gemeinschaft und das Gesetz gepredigt hat.
Der Aufstand muss ziemlich heftig gewesen sein, denn in der Bibel steht zu lesen, dass "ganz Jerusalem in Aufruhr war", und ein paar Hundertschaften römischer Truppen wurden aus der Festung Antonia zu Hilfe gerufen, die zum Glück für Paulus genau neben dem Tempelhof lag.


S. 294 f.) Jakob 20 Jahre, Jesus nur ein Jahr im Amt

Es schien uns wahrscheinlich, dass der Jüdische Krieg von 66 bis 70 n.Chr. durch die Spannungen ausgelöst wurde, die nach dem Mord an Jakobus dem Gerechten entstanden waren, und wir fanden heraus, dass auch Josephus dieser Meinung war. Obwohl das Originaldokument nicht mehr existiert (es ist zweifellos von der römisch-katholischen Kirche vernichtet worden), wissen wir davon, weil der Kirchenvater Origenes im 3. Jh. auf Josephus' Beobachtungen hinwies, die ihn sehr verwirrten. Origenes schrieb:

"Obgleich er nicht an Jesus Christus glaubte, soll Josephus, als er nach dem wahren Grund für den Fall Jerusalems suchte, gesagt haben, dass die Verfolgung von Jesus der Grund für ihren Ruin gewesen ist. Denn das Volk brachte den prophezeiten Messias um. Doch gegen seinen Willen, und nicht weit von der Wahrheit entfernt, sagt er, dass dies die Juden als Rache für Jakobus den Gerechten überkam, der der Bruder Jesu, des so genannten Christus, war. Weil man ihn umbrachte, obwohl er ein vollkommen rechtschaffener Mann war."

Die meisten Christen heute wissen nichts von dieser Sache, die ihnen doch so viel bedeutet, aber wenn man sich klarmacht, dass Jesus das Amt ein Jahr innehatte, Jakobus aber 20 Jahre, dann ist es nur logisch anzunehmen, dass er zu jener Zeit eine populärere Gestalt war.
Die Position und der Einfluss des Jakobus als Jesu Bruder wird in vielen alten Aufzeichnungen gewürdigt, in der katholischen Lehre hingegen unterdrückt, sodass Laien und sogar große Teile des Klerus keine Informationen darüber haben, wie es Hugh Schonfield in seinem Buch "The Essene Odyssey" beklagt.
Der Krieg, der im Jahre 66 ausbrach, leitete eine vierjährige Gewaltherrschaft ein, in der scheußliche Taten von Juden an Römern, Römern an Juden und Juden an Juden begangen wurden.
Die Gräueltaten, die verübt wurden, lassen sich durchaus mit den schlimmsten der Französischen und der Russischen Revolution vergleichen. Josephus, der Historiker der Juden, war der jüdische Kommandeur in Galiläa, bis er die Seiten wechselte und mit großer Leidenschaft seine vormaligen Offiziere jagte. Anfangs hatten die Juden Erfolg, als sie den syrischen Legaten besiegten, der auf Jerusalem marschierte, aber sie konnten die Macht der römischen Armee nie besiegen.


S. 295) November 67

Die Nasoräer, die an die Macht des Schwertes bei der Wiederherstellung der Herrschaft Gottes glaubten, wurden Zeloten genannt, und es ist sicher, dass sie im November 67 Jerusalem und den Tempel eroberten. Unter der Führung des Johannes von Gischala entdeckten die Zeloten, dass viele Priester des Tempels und führende Bürger der Stadt Frieden mit den Römern schließen wollten. Ein solches Ansinnen wurde nicht toleriert, und jeder, der diese Ansicht äußerte, wurde sofort getötet. Die römischen Kräfte kamen ständig näher, und selbst dem eifrigsten Zeloten musste klar sein, dass das Ende nahe war. Im Frühling 68 wurde der Entschluss gefasst, die Tempelschätze zu verstecken, also die heiligen Schriftrollen, Gefäße und Geld, damit sie nicht in die Hände von Nichtjuden fielen. Es war auch höchste Zeit, denn im Juni zerstörten die Römer Jericho und die Siedlung in Qumran. Zwei Jahre später fiel Jerusalem in die Hände des Titus, und die Zeloten wurden entweder getötet oder gefangen genommen, und schließlich starben die letzten Juden, die um die Geheimnisse der Nasoräer wussten, in der Festung Masada, als alle Bewohner lieber Selbstmord begingen, als sich den Römern zu ergeben.


S. 296) 61 Verstecke

John Allegros Deutung der Kupferrolle lässt erkennen, dass es mindestens noch eine Kopie gab, die im Tempel selbst versteckt worden war:

"In der Grube (Shîth) gen Norden, in einer Höhlung mit einem nördlichen Eingang, ist direkt am Eingang eine Kopie dieses Dokuments vergraben, mit einer Erklärung und den Größen, samt einer Inventur von allem."

Konnte das die Schriftrolle gewesen sein, die die Tempelritter zuerst gefunden hatten? Wenn es so war, dann waren sie in der Lage, eine vollständige Schatzkarte anzufertigen. In seinen detaillierten Notizen beweist Allegro, dass die "Shîth" (was "Grube" oder "Höhle" bedeutet) direkt unter dem Altar des Tempels lag.
Es war also die Höhle, die von dem Marmorblock mit dem Ring in der Mitte abgedeckt wurde.
Die Kupferrolle listet riesige Mengen von Gold, Silber, kostbaren Objekten und mindestens 24 Schriftrollen auf, die im Tempel versteckt wurden. Die Lage von 61 unterschiedlichen Verstecken wird genau beschrieben.


S. 297) Jesus ein Pionier des demokratischen Denkens

Nachdem die Juden den Krieg verloren hatten und der Tempel zum letzten Mal zerstört war, gerieten die vergrabenen Schriftrollen in Vergessenheit, und die Lehren Jesu und der Nasoräer wurden durch das Christentum ersetzt, das man wohl besser mit dem Ausdruck "Paulentum" beschreiben könnte. Aber die Tatsache, dass die christliche Theologie die Inhalte der überlebenden Lehren Jesu nicht reflektiert, verleitet zu der Annahme, dass das Dogma eine spätere Erfindung ist. Wie Rupert Furneaux in seinem Werk "The Other Side of the Story" schreibt, waren die Lehrsätze, die Paulus erfand, etwas ganz anderes als die revolutionären Gedanken an Gleichheit, die Jesus verbreitete. Jesus war ein Revolutionär und ein Pionier des demokratischen Denkens.
Dank Paulus und des nichtjüdischen hierarchischen Kultus, den er entwickelte, wurden Jesu Lehren begraben und vergessen. Aber wir wussten, dass es an der Zeit war, sie auferstehen zu lassen.


S. 298) Unser Fischzug durch die Geschichte hatte eine fortlaufende Verbindung ergeben, die vom Mord an Seqenenre Tao über die Entstehung der jüdischen Nation bis zur Blüte des Konzeptes Ma'at in der Gemeinschaft von Qumran reichte. [...] Jetzt blieb immer noch eine Lücke von fast 1000 Jahren, die wir füllen mussten.
An diesem Punkt beschlossen wir, uns noch einmal alle freimaurerischen Rituale anzusehen, die wir kannten – von dem des Royal Arch bis zu dem des 33. Grades.


S. 299 f.) Wer ist der Heilige Geist?

Wir glauben inzwischen, dass wir den Ursprung dieses seltsamen christlichen Konzepts von der Heiligen Dreifaltigkeit, das den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist als drei Personen in einer Gottheit beschreibt, verstehen. Für uns war dieses Vorhandensein von gewissermaßen drei Göttern immer der Beweis dafür, dass das Christentum ursprünglich keine monotheistische Religion darstellte. Dazu kam noch, dass wir nicht begreifen konnten, wer der Heilige Geist war, denn es handelte sich entweder um Jesus oder einen anderen. Christen scheinen es zu vermeiden, allzu viel über das Konzept der Dreifaltigkeit nachzudenken, weil es überhaupt keinen Sinn macht. Der Ursprung der Dreifaltigkeit muss das Säulen-Paradigma gewesen sein. Gott, der Vater, ist der Schalom-Bogen, der Sohn von Gott ist die Zedeq-Säule, und der König der Juden ist die Mischpat-Säule. Die beiden Säulen sind völlig irdisch, und wenn der himmlische Bogen an seinem Platz ist, wird eine vollkommene Harmonie zwischen Gott und seinen Gläubigen erreicht.
Das Benutzen der Säulen und solche Beschreibungen wie Jesus Christus, "der Eckstein", schaffen starke Verbindungen zur Freimaurerei, aber wir hatten auch den offensichtlichen Widerhall des ägyptischen Ursprungs der Geheimnisse der Juden gefunden. [...]
Die Anfänge der christlichen Kirche hatten hingegen nichts mit Jesus zu tun, sondern waren die Erfindung eines Ausländers namens Saulus, der später Paulus hieß.

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