December 30, 2010

Brüderliche Liebe durch mystische Genossenschaft



Christopher Knight & Robert Lomas 1996: The Hiram Key pt 1

Dt. Titel: Unter den Tempeln Jerusalems (Kopp Verlag 2007)

pt 2 Leere Ka[rdi]näle ohne Wasser, zynische Betrüger
pt 3 Römisches Regime: Schmelztiegel der Ideologien
pt 4 Jesus 325 nach Christus in Nicäa zum Gott gewählt
pt 5 Das Puzzle um Abraham und die Schäfer-Könige
pt 6 Mächtige Mysterien, die Geheimhaltung erfordern
pt 7 Symbiotische Inkulturation des Zynismus am Nil
pt 8 Lieber sterben als das heilige Vertrauen verraten
pt 9 Magier, die Steine zum Reden bringen konnten
pt 10 Macht der Loge als Basis für stabile Entwicklung
pt 11 Schwammige Gottheiten für jeden Geschmack
pt 12 Qumraner-Mönche Vorbild römischer Ordensritter
pt 13 Politikmagier die das kulturell Heilige verkörpern
pt 14 Verantwortlich für 2000 Jahre Antisemitismus
pt 15 Wie Paul das Christentums erfand
pt 16 Jahbulon in Ordo-Templi-Orientis-Ritualen
pt 17 Inquisitorischer, mörderischer Kreuzigungskult
pt 18 Freimaurer als Erben der echten Lehren Jesu
pt 19 Freimaurer-Netzwerk mit 100.000 Terrorzellen

Für John Marco Allegro – einen Mann, der seiner Zeit zwanzig Jahre voraus war.

"A breakthrough book. The last four thousand years are never going to look the same again." Graham Hancock


S. 11) Die Freimaurer – der größte Machtapparat weltweit

Wir begannen unsere Forschungen aus privatem Interesse heraus, um die Ursprünge des Freimaurertums zu erforschen, der größten Gesellschaft der Welt, die heute fast eine Million männlicher Mitglieder umfasst. [...]
Im Zentrum der Zeremonie der Freimaurer steht eine Person, die Hiram Abif genannt wird und die gemäß einer Geschichte, die jedem Freimaurer erzählt wird, vor ungefähr 3000 Jahren während der Bauzeit von Salomos Tempel ermordet wurde. Zwar werden seine Rolle als Erbauer des Tempels und die schrecklichen Umstände seines Todes in der freimaurerischen Geschichte genauestens beschrieben, doch findet man seinen Namen nicht im Alten Testament. Während vier von den sechs Jahren, die unsere Forschungen andauerten, glaubten wir, dass es sich bei Hiram Abif um eine Erfindung mit Symbolwert handelte. Und dann entstieg er plötzlich den Nebelschwaden der Vergangenheit, um sich als wirklicher Mensch zu materialisieren.
Und als Hiram Abif erst einmal aus dem Dunkel der Geschichte getreten war, hielt er auch einen neuen Schlüssel zur Geschichte des Abendlandes bereit.

S. 14) In der Mitte der viktorianischen Ära war es für einen berufstätigen Mann gesellschaftlich gesehen wichtig, Freimaurer zu sein.
Die Neureichen der industriellen Revolution wollten durch die Mitgliedschaft in einer exklusiven Gesellschaft, die beim Adel bis hinauf zur königlichen Familie höchstes Ansehen genoss, ihre gesellschaftliche Position festigen.


S. 16) Geheime Seilschaften aus lauter Wohltätern

Die Freimaurerei ist sicherlich vieles, aber bestimmt nicht böse, obwohl manche Leute entschlossen sind, sie mit diesem Prädikat zu versehen.
Die Vereinigte Großloge von England (VGE) hat öffentlich festgestellt, dass "die Bürgerpflicht eines Freimaurers immer Vorrang vor den Verpflichtungen gegenüber anderen Freimaurern hat."
[...] Wir wollen hier keine Rechtfertigungen für die Freimaurerei auflisten, aber es ist nun einmal Tatsache, dass sie eine Menge Gutes tut und – soweit wir wissen – nie etwas Schlechtes.
Die Freimaurer haben immer schon große Summen für wohltätige Zwecke gespendet, und das für gewöhnlich anonym. Außerdem fördern sie eine aufrechte Moral und ein soziales Verantwortungsgefühl, die beeindruckend sind, und haben Standards gesetzt, denen andere gefolgt sind. Hautfarbe, Rasse, Glaube oder politische Meinung waren immer unwichtig, und die beiden wichtigsten Ziele der Freimaurerei basieren auf der Freiheit des Einzelnen und dem Wunsch nach Wissen und Erkenntnis.
Unser größter Kritikpunkt an der Freimaurerei ist ihre völlige Inhaltslosigkeit.


S. 17) Masons in Black – der schwarze (unsichtbare) Freimaurerorden

Als wir Freimaurer wurden, haben wir beide die gleiche Zeremonie durchlaufen, die jeder Neuling seit mindestens 250 Jahren absolvieren muss. Während dieser Zeremonie mussten wir bei unserer Ehre schwören, niemals die Geheimnisse der Freimaurerei zu verraten, und uns ist sehr bewusst, dass mancher Freimaurer das, was wir hier machen, als Eidbruch ansehen wird. Doch die VGE betrachtet nur die Erkennungszeichen als schützenswerte Geheimnisse des Ordens, und niemand könnte sich, nachdem er dieses Buch gelesen hat, fälschlicherweise als Freimaurer ausgeben. Es ist wichtig für uns, die Rituale detailliert zu erklären, denn sie bilden die Grundlage für die Forschungsarbeiten, die wir durchgeführt haben. Manche der Begriffe, die verwendet werden, sind geheime Erkennungszeichen, aber wir weisen nicht darauf hin, welche Worte unter welchen Umständen verwendet werden müssen, und damit haben wir unser Bestes getan, im Geist unserer Gelübde zu handeln. Außerdem verstehen wir den Eid so, dass wir nur einwilligten, diese Geheimnisse zu bewahren, wenn sie weder unsere Freiheit noch unsere Moral oder bürgerliche oder religiöse Pflichten beeinträchtigten. Und hätten unsere Gelübde uns daran gehindert, die wichtigen Entdeckungen zu veröffentlichen, die wir jetzt gemacht haben, so hätte das diese Freiheiten sicherlich beeinträchtigt.


S. 22 f.) Vom Wort und vom Tod aus:
Heiliger Hiram/Jesus – Verehrungswürdiger Meister/Messias

"Und der Herr sprach: Mit Kraft werde ich mein Wort in meinem Haus Wurzeln schlagen lassen, damit es für alle Zeiten fest steht."

Dieses Zitat erwies sich als äußerst wichtig, obwohl es für moderne Freimaurer keinen Sinn macht – und auch uns erschien es, als wir es das erste Mal hörten, völlig sinnlos.
Als ich den Tempel wieder betrat, war es völlig dunkel. Das einzige Licht war eine Kerze, die im Osten vor dem Verehrungswürdigen Meister brannte. In dem großen fensterlosen Raum war das sehr wenig Licht, aber nachdem meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte ich dahinter Gesichter und die Umrisse des Tempels erkennen – allerdings nur in Schwarz und Grau.
In dramatischem Ton wurde mir dann mitgeteilt, dass das Thema dieser Prüfung der Tod selbst sei. [...]

"Im ersten Rang lernen wir, welche Pflichten wir gegenüber Gott, unseren Nächsten und uns selbst gegenüber haben. Im zweiten Grad wird es uns gestattet, an den Mysterien der Wissenschaft teilzuhaben und der Güte und Majestät des Schöpfers nachzuspüren, indem wir alles genau analysieren. Aber der dritte Rang hält alles zusammen. Er soll Männer durch eine mystische Kameradschaft aneinander binden, zu der auch brüderliche Zuneigung und Liebe gehören. Er weist auf die Finsternis des Todes hin und darauf, dass die Dunkelheit des Grabes nur der Vorläufer eines hellen Lichtes sein wird, das auf die Auferstehung der Gerechten folgen wird.
Dann werden die sterblichen Körper, die so lange im Staub geschlummert haben, auferweckt, mit ihrer Seele wiedervereinigt und unsterblich gemacht."


S. 25 f.) Skull and Bones

"Ich muss dich jetzt bitten zu beachten, dass das Licht des Meistermaurers nur als Dunkelheit sichtbar ist, was nur dazu dient, das Verhängnis auszudrücken, das über den Zukunftsaussichten hängt. Eben diesen Schleier der Dunkelheit kann das Auge des Verstandes nur durchdringen, wenn das göttliche Licht aus dem Himmel ihm hilft.
Doch selbst im Schein dieses schimmernden Strahls wirst du erkennen, dass du stets am Rande des Grabes stehst, in das du gerade sinnbildlich hinabgestiegen bist und das dich, wenn dieses vergängliche Leben beendet ist, wieder an seine kalte Brust drücken wird."

Während der Verehrungswürdige Meister diese grausigen Worte sprach, wies er mich an, nach unten zu blicken, und zu meiner Rechten konnte ich im Dunkel den Umriss eines offenen Grabes erkennen.
Darin lag ein Totenschädel, über dem zwei Oberschenkelknochen über Kreuz lagen.
Zum ersten Mal in einer Freimaurerzeremonie bekam ich eine Gänsehaut.

"Lass dich durch diese Symbole der Sterblichkeit, die jetzt vor dir liegen, dazu anregen, darüber nachzudenken, was dein unausweichliches Schicksal ist, und deine Überlegungen sollten zu der interessantesten und nützlichsten aller menschlichen Wissenschaften führen – der Selbsterkenntnis.
Doch hüte dich davor, diese deine Aufgabe anzugehen, während es noch Tag ist ..."


S. 36) Der Salomo-Mythos vom Gottespalast

Von unserem heutigen Standpunkt aus und aufgrund unserer Vertrautheit mit Kirchen, Synagogen und Moscheen könnten wir ganz leicht den Schluss ziehen, dass Salomos Tempel ein Ort war, den man besuchte, um seinen Gott anzubeten. Doch dies wäre ein fataler Irrtum, denn dieser Tempel wurde nicht für Menschen gebaut, sondern buchstäblich als Haus Gottes – gewissermaßen ein Heim für Jahwe selbst. Es gibt keine greifbaren Überreste von Salomos Tempel und keinerlei neutrale Aufzeichnungen darüber, und deshalb kann sich niemand sicher sein, ob es ihn nun wirklich gab oder ob er nur eine Erfindung der späteren Verfasser der jüdischen Schriftrollen war, die mündlich überlieferte Ereignisse lange nach ihrem tatsächlichen Stattfinden aufschrieben.


S. 39 f.) Rotes Kreuz der Mönchskrieger und aufgeschlitzte Bäuche

Das Bild des tapferen Kreuzritters mit Vollbart, im weißen Mantel mit einem roten Kreuz darauf, kennt jeder seit seiner Kindheit. Wir erfuhren aus Bilderbüchern und Filmen, wie die Schlechten getötet und die Guten von diesen heldenhaften Rittern beschützt wurden, aber die Wirklichkeit sah ganz anders aus. Das rote Kreuz auf dem weißen Umhang war nicht das Abzeichen eines jeden Kreuzritters, sondern das der berühmten Mönchskrieger – der Tempelritter. Ihr mysteriöser Aufstieg aus dem Nichts, ihr großer Reichtum und Einfluss und ihr tiefer Sturz am Freitag, den 13. Oktober 1307, hat Diskussionen und Spekulationen bis heute angeregt.
Fast 200 Jahre lang waren die Templer mächtiger als die meisten Könige.
Sie besaßen legendäre Fähigkeiten als Kämpfer, und ihr Reichtum war immens.
Konnte es wirklich eine Verbindung zwischen diesem seit langem verschwundenen mittelalterlichen Orden und den Männern aus der Mittelklasse, die hinter verschlossenen Türen in fast jeder größeren Stadt der westlichen Welt maurerische Rituale murmeln, geben? [...]
Die sogenannten "Kreuzzüge", die Kämpfe um die Herrschaft im Heiligen Land, waren gnadenlose Kriege.
Die grausamen und selbstgerechten christlichen Eindringlinge aus dem Norden glaubten, die Moslems würden in Zeiten der Gefahr ihr Gold und ihre Juwelen verschlucken, um sie zu verbergen, und so starben viele Moslems unter großen Schmerzen mit aufgeschlitzten Bäuchen, während die Finger der Ungläubigen in ihren Gedärmen nach Wertgegenständen suchten, die es nicht gab.
Den Juden der Stadt erging es nicht viel besser. Sie hatten seit Jahrhunderten friedlich Seite an Seite mit den Moslems gelebt, aber am 14. Juni 1099 starben auch sie, denn die Blutgier der Kreuzfahrer kannte keine Grenzen.


S. 41 f.) Templer-Theorien

Wir merkten bald, dass wir bei weitem nicht die einzigen waren, die Bedenken am Wahrheitsgehalt der allgemein akzeptierten Behauptung, die Templer seien Wächter gewesen, hatten.
Denn je mehr wir suchten, desto mehr Theorien über die Motive der Templer entdeckten wir.
Gaetan Delaforge kommentiert in seinem Buch "The Templar Tradition in the Age of Aquarius":

"Die wahre Aufgabe der neun Ritter war die, in diesem Gebiet Nachforschungen anzustellen, um bestimmte Reliquien und Manuskripte zu finden, die die Essenz der geheimen Überlieferungen des Judentums und des alten Ägypten enthielten und von denen einige wahrscheinlich bis zurück in die Tage Mose reichten."

Dieser Kommentar wurde von Graham Hancock dazu benutzt, die weitverbreitete Alternativmeinung, dass diese Ritter nicht das waren, was sie zu sein schienen, zu illustrieren. Er zog den Schluss, dass für sie nur der Standort von Interesse gewesen sein kann und dass es heute Beweise für ihre Ausgrabungstätigkeit gibt.


S. 44 f.) Ritter und Mönche dank Bernhard, dem Übervater cisterciensis

Es scheint so, als ob Hugo de Payens Reise von der Furcht um den Fortbestand der Gruppe bestimmt gewesen sei. Ein Brief, den Hugo de Payen in Europa schrieb, zeigt seine Sorge bezüglich der Standhaftigkeit seiner Mitritter in Jerusalem. Darin steht, dass die Berufung der Ritter durch den Teufel geschwächt worden sei, und er zitiert danach Bibelstellen, um die übrigen sieben Ritter zu stärken. Es waren nur noch sieben Ritter am Tempelberg geblieben, weil Hugo de Payen auf seiner Reise von André de Montbard begleitet wurde, dem Onkel des sehr jungen, aber äußerst einflussreichen Abtes von Clairvaux (der später der heilige Bernhard werden sollte).
Es muss diese familiäre Verbindung gewesen sein, die sie als erstes zu Bernhard führte, den die Geschichte seines Onkels sehr beeindruckte. Die Worte, mit denen er ihr Hilfsersuchen unterstützte, lassen wenig Zweifel daran aufkommen, welche Meinung er von diesen Rittern in Jerusalem hatte:

"Sie gehen nicht einfach in die Schlacht, sondern tun es vorsichtig und überlegt, friedlich, wie wahre Kinder Israels. Aber gleich nachdem der Kampf begonnen hat, stürzen sie sich unverzüglich auf den Feind [...] und kennen keine Furcht [...] einer allein hat oft tausend, zweitausend oder sogar zehntausend in die Flucht geschlagen [...] sie sind sanfter als Lämmer und grimmiger als Löwen. Sie besitzen die Milde der Mönche und die Kühnheit der Ritter."

Der zukünftige St. Bernhard verschaffte dem bröckelnden Orden schnell die Aufmerksamkeit von Papst Honorius Scannabecchi, indem er darum bat, dass die kleine Gruppe von Rittern in Jerusalem in seiner Obhut eine "Regel" bekommen sollte. Eine eigene Verfassung, die Verhaltensmaßregeln enthielte, so dass sie innerhalb der Kirche Legitimität und einen festen Status bekämen. Das wurde ihnen schließlich am 31. Januar 1128 gewährt, als Hugo de Payen vor dem Konzil von Troyes erschien. Diese illustre Versammlung stand unter dem Vorsitz des Kardinals von Albano, eines päpstlichen Legaten, und darin saßen die Erzbischöfe von Reims und Sens, nicht weniger als zehn Bischöfe und eine Anzahl Äbte, zu denen auch Bernhard gehörte.
Der Antrag wurde vorgebracht, und die Tempelritter bekamen das Recht zugesprochen, einen eigenen Mantel – der zu diesem Zeitpunkt nur rein weiß war – zu tragen, und ihre Verfassung. Jetzt waren sie für die ganze Welt Ritter und Mönche.
Am meisten faszinierte uns an der Regel der Templer nicht das, was darin stand, sondern das, was nicht darin stand. Nirgendwo wurden Pilger und ihr Schutz erwähnt. Seltsam, dachten wir, dass der scheinbar einzige Grund für die Gründung dieses Ordens so vollkommen übersehen wurde. [...]
Gleich nachdem ihnen ihre Regel verliehen worden war, nahm der Einfluss der Templer zu.
Sie wurden von unzähligen einflussreichen Landbesitzern unterstützt, und aus allen Ecken der christlichen Welt flossen ihnen Zuwendungen zu. Bernhard hatte den Papst von ihrem Wert überzeugt, und plötzlich wurde es Mode, sie mit Reichtümern zu überschütten. Hugo de Payen und André de Montbard kehrten zwei Jahre nach ihrer Abreise wieder nach Jerusalem zurück, und ihr Erfolg war überwältigend.
Diese beiden Ritter waren mit nichts nach Westen gezogen und mit einer päpstlichen Verfassung, Geld, Wertsachen, Landbesitz und nicht weniger als dreihundert rekrutierten Adligen, die Hugo de Payen als Großmeister eines größeren Ordens folgten, zurückgekehrt.
Hugo de Payen musste doch einen Gewinn versprochen haben, um ein so großes Interesse zu erregen und eine solche Unterstützung zu bekommen. [...]
Die neuen Mitglieder des Ordens wurden auf Armut, Keuschheit und Gehorsam eingeschworen ...


S. 49) Reichskirche mit Interpretationshoheit

Wir wissen heute, dass die Templer unter großen Mühen die Ruinen des herodianischen Tempels ausgruben und dass der Niedergang des Ordens mit dem Vorwurf der Häresie begann. Falls die Templer häretischen Glaubenssätzen anhingen und seltsame Rituale durchführten, schien es durchaus möglich, dass der Ursprung dafür in einem Schriftstück oder Schriftstücken lag, die sie gefunden hatten.
Falls diese Ritter im 12. Jh. irgendwelche alten Texte entdeckt haben sollten, erlangten sie durch ihre Interpretation eine einzigartige Stellung. Obwohl man allgemein der Auffassung ist, dass die Ritter Analphabeten waren, so konnten ihre Seelsorger doch viele Sprachen lesen und schreiben, und sie waren berühmt für ihre Fähigkeit, neue Schriften zu entwickeln und zu entschlüsseln. Wir verfolgten weiter diesen Weg und wussten dabei nicht, dass der Beweis für die wichtige Rolle eines Templers direkt vor unserer Nase war – nämlich in dem Ritual eines maurerischen Grades, den keiner von uns beiden erlangt hatte.


S. 52) (Uneingeweihtes unmystisches) Leben als seelischer Tod
und
Auferstehung als Augenblick der Erleuchtung

Es gab große Unterschiede bei den beiden frühchristlichen Überlieferungen die Auferstehung Jesu betreffend.
In dem gnostischen Werk "Traktat über die Auferstehung" wird das Leben als seelischer Tod, aber die Auferstehung als der Augenblick der Erleuchtung, der enthüllt, was wirklich leben heißt, beschrieben.
Jeder, der diesem Gedankengang folgt, erhält seelisches Leben und kann sofort von den Toten auferstehen. Den gleichen Gedanken findet man im Evangelium des Philipp, das sich über "die dummen Christen" lustig macht, "die die Auferstehung wörtlich nehmen:

Die, die behaupten, sie werden erst sterben und dann auferstehen, irren sich.
Sie müssen die Auferstehung empfangen, solange sie leben."

Diese Beschreibung einer Auferstehung während des Lebens erinnerte uns beide an das Hauptthema der maurerischen Zeremonie des dritten Grades und ermutigte uns, weiter nach der Ursache des Streites darüber, ob die Auferstehung Jesu wörtlich zu nehmen ist, zu forschen.

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