pt 1 Brüderliche Liebe durch mystische Genossenschaft
pt 2 Leere Ka[rdi]näle ohne Wasser, zynische Betrüger
pt 3 Römisches Regime: Schmelztiegel der Ideologien
pt 4 Jesus 325 nach Christus in Nicäa zum Gott gewählt
pt 5 Das Puzzle um Abraham und die Schäfer-Könige
pt 6 Mächtige Mysterien, die Geheimhaltung erfordern
pt 7 Symbiotische Inkulturation des Zynismus am Nil
pt 8 Lieber sterben als das heilige Vertrauen verraten
pt 9 Magier, die Steine zum Reden bringen konnten
pt 10 Macht der Loge als Basis für stabile Entwicklung
pt 11 Schwammige Gottheiten für jeden Geschmack
pt 12 Qumraner-Mönche Vorbild römischer Ordensritter
pt 13 Politikmagier die das kulturell Heilige verkörpern
pt 14 Verantwortlich für 2000 Jahre Antisemitismus
pt 15 Wie Paul das Christentums erfand
pt 16 Jahbulon in Ordo-Templi-Orientis-Ritualen
pt 17 Inquisitorischer, mörderischer Kreuzigungskult
pt 18 Freimaurer als Erben der echten Lehren Jesu
Nein, diese Truhen enthielten die Schriftrollen aus Jerusalem, die die Tempelritter nach Schottland gebracht hatten. Ihm war damit der größte Schatz der Welt anvertraut worden. Wenn diese Schriftrollen zerstört worden wären, bevor er den Schrein, der sie bergen sollte, vollendet hatte, wäre er sicher äußerst verzweifelt gewesen. William St. Clair widmete sein Leben dem Bau des Schreins für die Schriftrollen, und wir sind sicher, dass die vier Truhen immer noch unter dem einen Meter dicken Steinfußboden ruhen.
Je tiefer wir uns in die Geschichte von Rosslyn einlasen, desto mehr wurden wir in unserer Ansicht bestätigt. Offenbar glaubt man allgemein, dass das Gebäude sehr schnell gebaut wurde, aber das Legen der Fundamente dauerte seltsam lange. Von Beginn der Arbeiten bis zur Vollendung dauerte das Legen der Fundamente nämlich vier Jahre. Das ist lächerlich lange, denn die "Kapelle" besteht nur aus einem einzigen Raum mit einer winzigen Krypta im Osten. Das hat Historiker verwirrt, aber wir wussten jetzt genau, warum es so lange dauerte. Die Mission von William St. Clair bestand darin, die unterirdischen Gänge von Herodes' Tempel genau so nachzubauen, wie Hugo de Payen und die anderen acht Ritter sie über 300 Jahre vor seiner Zeit vorgefunden hatten. Wir vermuteten, dass dieses System unterirdischer Gänge viel größer ist als alles, was oberirdisch liegt, und dass die Schriftrollen ihren letzten Ruheplatz in einer Rekonstruktion ihres ursprünglichen Lagerortes gefunden hatten.
Zu diesem Zeitpunkt löste sich auch eine unserer größten Unstimmigkeiten von selbst – wir wussten jetzt, warum der Grad vom Royal Arch die Ausgrabung an Serubbabels Tempel und nicht an Herodes' Tempel beschrieb.
Doch die Westmauer ist riesig und passt gar nicht zu dem übrigen Gebäude. Außerdem ist es offensichtlich, dass sie unvollendet ist. Auf der Außenseite sind Dekorationen zu sehen, die darauf hinweisen, dass sie als innere Mauer für ein nicht existierendes größeres Gebäude gedacht war. Es sieht eher aus wie die Ruine eines viel größeren Bauwerks – aber man weiß, dass es nie eine Ruine war.
Aber wir wussten, dass es eine Erklärung gab. Es wäre wohl seltsam gewesen, eine kleine Kapelle zu vollenden, wenn man die Absicht gehabt hatte, eine große mittelalterliche Kathedrale zu bauen – und auch noch eine Kathedrale mitten in der Einöde. Die Westmauer ist unvollendet, und der normale Schluss daraus ist, dass sie nicht fertig gestellt wurde – aber es gibt einen anderen Grund, eine Mauer einfach stehen zu lassen: Es sind nämlich die Ruinen einer Kathedrale oder, genauer gesagt, eines Tempels. Wir konnten nicht vergessen, dass Hugo de Payen und seine Gefährten die Schriftrollen in Ruinen gefunden hatten [...]
Der Schrein von Rosslyn wurde genau nach Plan gefertigt. Es gab nie die Absicht weiterzubauen, weil diese riesige Westmauer die sorgfältig ausgeführte Rekonstruktion der Ruinen von Herodes' Tempel ist, den die Tempelritter bei ihren Ausgrabungen in Jerusalem um 1118 zum ersten Mal betraten!
William St. Clair hatte offenbar Probleme mit der Sicherheit, denn die Steinmetze, die seinen Schrein für die Schriftrollen bauten, mussten ja den Plan der unterirdischen Gewölbe kennen lernen, und sie wussten auch, dass dieses seltsame Gebäude Dinge von großem Wert beherbergen würde.
Es ist sicher, dass William St. Clair ein hochintelligenter und talentierter Mann war, und wir glauben, dass er den ersten Grad der Freimaurerei und den der Markenfreimaurer entwickelte, um seinen Steinmetzen Verhaltensmaßregeln zu geben und sie in das Geheimnis einzubinden – ohne ihnen das große Geheimnis der lebendigen Auferstehung mitzuteilen, das für die spekulativen Maurer reserviert war. Man kann den Aufzeichnungen entnehmen, dass er zwei Grade von Steinmetzen auf der Baustelle hatte – die normalen Steinmetze (oder Lehrlinge), die 10 Pfund im Jahr verdienten, und die "Marken"-Steinmetzen, die 40 Pfund im Jahr bekamen und die Ehre hatten, eine persönliche Marke nach kontinentalem Brauch zu besitzen.
Beide Sorten Handwerker müssen gewusst haben, dass sie König Salomos Tempel aus irgendeinem seltsamen Grund wieder aufbauten (obwohl es ja in Wirklichkeit der herodianische Tempel war).
Als Sir William St. Clair den Bau seines Schreins für die Schriftrollen plante, musste er sich der Loyalität und der Treue seiner Steinmetzen sicher sein, sodass sie "die Geheimnisse so sicher bewahren würden wie ihre eigenen." Damit sie das auch taten, musste er sie zur Geheimhaltung verpflichten, und wir glauben, dass der Eintrittsrang der Freimaurer von Sir William bei der Planung des Gebäudes entwickelt wurde, wobei er ausgewählte Elemente der Initiationszeremonie der Tempelritter benutzte, sodass alle Beteiligten einem geheimen Bund angehörten. Die, die mehr wissen mussten, bekamen auch die 40 Pfund im Jahr.
S. 358) Stärke (Mischpat, König oder Boas) plus Festigkeit (Zedeg, Priester oder Jachin) = Stabilität
S. 358 f.) Der wahre Grund ist eher das Gegenteil:
Es waren spekulative Maurer (Tempelritter), die tätige Steinmetze in ihre Gemeinschaft aufnahmen und sie auf einer niedrigen Ebene in die Geheimnisse von Salomos Tempel einweihten.
Neben diesem Kamin fanden wir auch die kleine Figur, die wir zuerst für Petrus hielten, weil sie einen Schlüssel trug. Wir fanden das merkwürdig, denn diese Gestalt ist die katholischste überhaupt und nicht im geringsten nasoräisch, denn Petrus ist die Grundlage der Kirche für die Verbreitung der falschen Lehren Jesu. Dann fiel uns auf dass die Figur nur einen Schlüssel in der Hand hatte, während der heilige Petrus gewöhnlich mehrere trägt – und der Griff des Schlüssels war ein Winkelmaß, was "immer ein sicheres Zeichen zum Erkennen eines Freimaurers ist." Plötzlich wussten wir, dass das hier der Eingang zum Gewölbe mit den Schriftrollen war – diese kleine Steinstatuette hielt nichts Geringeres als "den Schlüssel des Hiram" in der Hand.
Wir glauben, dass hier die mittlere Kammer dieses Templerschreines lag, weil die Westmauer der Krypta bis zur Vollendung des Baues offen war und den Zugang zu dem unterirdischen Labyrinth eröffnete. Die nasoräischen Schriftrollen wurden wahrscheinlich hinter einer verschlossenen Tür im Gewölbe aufbewahrt, sodass die St. Clairs und die ebenfalls "erweckten" Freimaurer Zugang zu ihnen hatten, bis sie schließlich für alle Zeiten eingegraben wurden. Der Raum, der jetzt als Krypta gilt, war der mittlere Raum des rekonstruierten Tempels, weil er den oberen Hauptraum mit dem Untergrundgewölbe verband, in dem die heiligen Schriftrollen lagerten. Hier bekamen die Steinmetze ihren Lohn ausgezahlt und zweifellos wurden sie auch hier zu Eingeweihten gemacht und mussten Geheimhaltung schwören.
Vielleicht ist der bedeutendste Beweis für unsere Ansicht zur Bedeutung von Rosslyn die Tatsache, dass es den Bau immer noch gibt. Während des Englischen Bürgerkriegs verwüsteten Cromwell und seine Truppen Irland, Wales und Schottland ebenso wie England und rissen royalistische und katholische Besitztümer nieder, wo sie nur konnten. Cromwell selbst kam nach Rosslyn, und obwohl er jede Kirche auf seinem Weg zerstörte, hinterließ er an diesem Bau noch nicht einmal einen Kratzer. Reverend Dyer erzählte uns, dass die offizielle Sicht sei, dass Cromwell ein Freimaurer von hohem Rang war und wusste, dass Rosslyn ein Freimaurerschrein war, und diesmal schließen wir uns der Meinung der gegenwärtigen Hausherren gern an. Alle Beweise, die wir bereits gesammelt hatten, deuteten darauf hin, dass der Lordprotektor ein hochrangiger Freimaurer war, und die Tatsache, dass er Rosslyn vollständig verschonte, scheint dies zu bestätigen.
Die St. Clairs – oder Sinclairs, wie sie sich später schrieben – standen natürlich auf der Seite der Krone, und das Schloss Rosslyn wurde von General Monk im Jahr 1650 vollständig zerstört, aber wieder wurde der Schrein von Rosslyn ungeschoren gelassen – hätte man ihn als katholische Kapelle betrachtet, wäre er sofort geschleift worden!
S. 371) Der Fund der letzten Ruhestätte der nasoräischen Schriftrollen war das letzte Glied in einer Kette, die jeden Freimaurer mit den geheimnisvollen Ritualen der Krönungszeremonie des alten Ägypten verbindet. Für die Leser, die nicht Freimaurer sind, ist das das Ende der Geschichte – zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem archäologische Ausgrabungen stattfinden, die den Inhalt der Schriftrollen aller Welt zugänglich machen werden.
Die Reformation begann genau am 31. Oktober 1517 in Deutschland, als Martin Luther, Augustinermönch und Professor in Wittenberg, 95 Thesen anschlug, die den Unsinn des Ablasses diskutierten. Das Papsttum erkannte das gleich als politische Bedrohung seiner profitablen, internationalen Diktatur und benutzte seine erprobte Technik – es verurteilte den Freidenker als Häretiker. Im Jahr 1520 erlangte Luther durch drei berühmte Abhandlungen weiträumige Unterstützung. Es handelte sich hierbei um seinen Brief "An den christlichen Adel deutscher Nation" zur Reform des Kirchenstaats, "Die babylonische Gefangenschaft der Kirche" und "Von der Freiheit eines Christenmenschen". Luther glaubte, dass das Heil allen Menschen frei durch die Vergebung der Sünden geschenkt würde – und zwar allein von Gott. Und deshalb war der Papst für ihn überhaupt nicht notwendig. Es überrascht nicht, dass jemand, der ähnlich dachte wie Jesus, nicht gerade mit Beifall bedacht wurde, und er wurde 1521 exkommuniziert. Aber Luther war ein sehr kluger Mann, und im April dieses Jahres stand er vor dem Reichstag von Worms unter Vorsitz von Kaiser Karl V. und weigerte sich zu widerrufen, wenn man ihn nicht aus der Bibel oder durch Vernunft widerlegte.
Obwohl auch England seine eigene Reformationsbewegung nach den Ideen Martin Luthers hatte, fand die Reformation nicht wegen des Verlangens statt, päpstliche Exzesse zu stutzen, sondern war das Ergebnis des Ärgers, den König Heinrich VIII. mit den Frauen in seinem Leben hatte – und seiner Bemühungen, sich von seiner ersten Frau Katharina von Aragon scheiden zu lassen. Der Bruch mit der päpstlichen Macht wurde vom genialen Kopf Thomas Cromwell, des ersten Ministers des Königs, ersonnen, der im Jahr 1533 den "Act of Restraint" vom Parlament beschließen ließ. Im darauf folgenden Jahr kam das Hoheitsgesetz, das die Kontrolle der Kirche durch das Königshaus besiegelte. Der Erzbischof von Canterbury autorisierte die Übersetzung der Bibel ins Englische und war zum Großteil verantwortlich für das "Book of Common Prayer".
Die Freimaurerei besteht heute aus annähernd 100.000 individuellen Zellen, die Logen genannt werden. Jede hat ihren Verehrungswürdigen Meister und eine Reihe von Offizieren, die es ihnen erlaubt, Initiations- und Beförderungszeremonien durchzuführen. Es ist möglich, diese Entwicklung vom Bau der Kapelle von Rosslyn durch die Familie St. Clair bis heute nachzuvollziehen. [...]
James VI. von Schottland (er wurde später auch König James I. von England) war das einzige Kind Maria Stuarts, der Königin der Schotten, und er war der erste König, der zugleich in England und Schottland regierte. Laut dem "Year Book of the Grand Lodge of Antient Free and Accepted Masons of Scotland" von 1995 war er auch der erste König, von dem bekannt ist, dass er 1601, im Alter von 35 Jahren, in die Loge von Scoon und Perth eingeführt wurde. Am 19. Juni 1566 geboren, war James erst 15 Monate alt, als er seiner katholischen Mutter auf den schottischen Thron folgte. Er übte die Herrschaft über Schottland aber erst ab 1583 aus.
Er erhielt von seinem Lehrer George Buchanan eine vorzügliche Erziehung, und Buchanan hatte zweifellos großen Einfluss auf den jungen König. Buchanan war selbst an der Universität St. Andrews in Schottland und in Paris ausgebildet worden und war ein Mann mit viel Geist. Er hatte 30 Jahre in Europa gelebt und dort den Ruf eines der führenden Humanisten des Zeitalters erworben. Seitdem gilt er als einer der größten lateinischen Gelehrten und Dichter der ausgehenden Renaissance. Der junge König besaß einen wachen Verstand, und unter der weisen Anleitung von George Buchanan festigte James seine Position als Kirchenoberhaupt und Staatsführer in Schottland, wobei er sich klüger zeigte als die Adligen, die gegen ihn konspirierten. Da er darauf aus war, der Nachfolger der kinderlosen Elizabeth I. auf dem englischen Thron zu werden, protestierte er nur schwach, als seine Mutter von Elizabeth im Jahr 1587 wegen Landesverrats hingerichtet wurde.
[...] Die Feindseligkeit gegenüber der römisch-katholischen Kirche war weit verbreitet, und im Jahr 1605 scheiterte eine katholische Verschwörung unter der Führung von Guy Fawkes, die Parlament und König hatte in die Luft sprengen wollen. Trotz dieses Attentats hielt sich in England hartnäckig der Verdacht, dass James im Geheimen eher prokatholisch wäre, denn er hatte 1604 mit Spanien Frieden geschlossen. James war ein spekulativer Maurer und schrieb auch Bücher über Königtum, Theologie, Hexerei und sogar über Tabak. Sehr wichtig ist, dass er auch eine neue "autorisierte" Version der Bibel förderte, die nach ihm benannt ist – die King-James-Bibel (die Version, die die beiden anti-nasoräischen Bücher der Makkabäer auslässt).
Die Einleitung, die immer noch in dieser protestantischen Bibel steht, drückt nicht gerade Sympathie für den Katholizismus aus. In einem Abschnitt steht:
Dieser Absatz verrät eine völlig neue Ansicht, in der "Wissen" und "Menschen" als etwas angesehen werden, das zusammenkommen sollte, und die römisch-katholische Kirche wurde damals als selbstsüchtiges, unchristliches Unternehmen, in dem sich jeder möglichst fette Pfründe holte, entlarvt."Wenn wir also von Papisten zu Hause oder in der Fremde verleumdet werden, wer uns also schaden will, weil wir armselige Werkzeuge sind, die Gottes heilige Wahrheit den Menschen näherbringen wollen, die sie nur in Unwissenheit und Finsternis halten wollen."
Anfang des 17. Jh.s herrschten für die Geheimgesellschaft der Maurer ideale Bedingungen, um an die Öffentlichkeit zu treten. Der König war selbst spekulativer Maurer, und die Macht des Papstes war in Schottland für alle Zeiten gebrochen – damit war die Notwendigkeit äußerster Geheimhaltung plötzlich hinfällig geworden. König James war Philosoph und Reformer, und er muss das Gefühl gehabt haben, dass die immer größer werdende Bewegung der Freimaurer einen formellen Rahmen benötigte. Deshalb befahl er im 15. Jahr seiner Regierung in Schottland, zwei Jahre bevor er als Freimaurer eingeführt und fünf Jahre bevor er englischer König wurde, die Freimaurer richtig zu organisieren. Zu diesem Zweck ernannte er einen der führenden Freimaurer, William Schaw, zu seinem Generalbevollmächtigten bei den Freimaurern und wies ihn an, die Struktur der Freimaurer zu verbessern.
Schaw begann mit diesem großen Vorhaben am 28. Dezember 1598, als er "die Statuten und Befehle, die von allen Master Maissouns in seinem Reich befolgt werden sollen" veröffentlichte und unterschrieb als Generalbevollmächtigter der genannten Vereinigung.
Grammatik, Rhetorik, Logik, Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie. Das sind nun wirklich die klassischen Fächer der Antike, die in der christlichen Welt während des dunklen Zeitalters nicht gepflegt wurden. Erst vom 10. Jh. an wurden sie wieder durch die Kontakte mit arabischen Gelehrten in Spanien, Sizilien und Nordafrika und mit den Griechen in Konstantinopel bekannt. Die verschollenen Werke des Aristoteles waren zusammen mit wissenschaftlichen und mathematischen arabischen Werken entdeckt und für den Gebrauch in der westlichen Welt übersetzt worden. Zu Beginn des 17. Jh.s gehörten sie wieder zum Allgemeingut gebildeter Menschen und waren für die Freimaurerei nichts besonderes.
In dieser Version kann man deutlich erkennen, dass die linke Säule "Zedeq" darstellt und "DIE KIRCHE" symbolisiert mit der "Wahrheit" als Haupt, und die rechte Säule ist "Mischpat" in Form von "DER STAAT" gekrönt von der "Gerechtigkeit". [...]
Bewahrung der englischen Monarchie durch den Freimaurerorden
Indem er diesen Symbolismus benutzte, trat König Charles in die Fußstapfen Jesu, aber dem König fehlte sowohl die ungeheure Ausstrahlung als auch die republikanische Gesinnung des jüdischen Führers.
Jesus hatte geglaubt, dass das Bedürfnis nach einer hohepriesterlichen Funktion nicht vorhanden wäre, wenn sich die gesellschaftliche Ordnung nach den Gesetzen Jahwes richten würde, weil Gott dann direkt durch den irdischen König handeln könnte, um den Zustand des "Schalom" zu erhalten.
Der englische König aber sah sich einfach in beiden Rollen, und Gott war für ihn nur eine weit entfernte Gestalt. Die Freimaurerei gab also eine uralte Botschaft weiter, die bereits einiges von ihrer ursprünglichen und hochwichtigen Bedeutung verloren hatte! In England mussten diejenigen, die eine neue Gesellschaftsordnung wollten, sich gegenseitig bekämpfen, ehe sie eine einzigartige Lösung für ihre Differenzen fanden – eine Lösung, die von der Freimaurerei kam, und eine, die die Kontinuität der Monarchie im Vereinigten Königreich zu einer Zeit sicherstellte, in der alle anderen Nationen Europas ihre Herrscher hinrichten ließen.
Es ist kein Geheimnis, dass die Freimaurerei als treibende Kraft hinter der Amerikanischen Revolution und der Gründung der Republik der Vereinigten Staaten von Amerika stand. Die Demonstration gegen die britische Herrschaft, die man unter dem Namen "Boston Tea Party" kennt, wurde 1773 von Mitgliedern der Loge von St. Andrews organisiert, die zu ihren Mitgliedern so berühmte Leute wie Samuel Adams und Paul Revere zählte. [...]
Die Männer, die die Vereinigten Staaten von Amerika schufen, waren entweder Freimaurer oder standen in engem Kontakt zu Freimaurern. Sie benutzten die Denkweise, die England im vergangenen Jahrhundert vorangebracht hatte, als Baustein für ihre Verfassung. Sie wussten es nicht, aber indem sie für ihr Land die freimaurerischen Prinzipien Gerechtigkeit, Wahrheit und Gleichheit festschrieben, versuchten sie ein Land aufzubauen, das von einem wiedererstandenen Ma'at beherrscht wurde – ein moderner Staat, der wahre Erbe der Größe Ägyptens.
Bei einigen Dingen hatten die Baumeister der Vereinigten Staaten Erfolg, aber im Großen und Ganzen ist es ihnen – zumindest bis jetzt – misslungen. Ein schrecklicher Bürgerkrieg musste geführt werden, um die Versklavung der schwarzen Bevölkerung des Südens zu beenden, und sogar noch heute ist das Wort "Gleichheit" in vielen Staaten nur ein Wunschtraum vernünftig denkender Menschen.
Wie die Freimaurerei sind die Vereinigten Staaten ein unvollkommenes Idealbild, das sich eigentlich durchsetzen sollte, aber den Fehler hat, von bloßen Sterblichen geschaffen worden zu sein.
Von den Männern, die die Unabhängigkeitserklärung am 4. Juli 1776 unterzeichneten, waren die folgenden Freimaurer: William Hooper, Benjamin Franklin, Matthew Thornton, William Whipple, John Hancock, Phillip Livingston und Thomas Nelson. Damals ging der Spruch um, dass die verbliebene Versammlung immer noch groß genug wäre, um eine Freimaurerloge des dritten Grades abzuhalten, selbst wenn man vier hinausschicken würde! Das traf übrigens auch auf die Armee zu. Zu den Freimaurern gehörten hier solche Männer wie Greene, Marion, Sullivan, Rufus, Putnam, Edwards, Jackson, Gist, Baron Steuben, Baron de Kalb, der Marquis de Lafayette und George Washington selbst. Als Washington als erster Präsident der Republik am 30. April 1789 eingeschworen wurde, geschah das durch den Großmeister von New York, und er schwor auf die Maurerbibel, die normalerweise in der Loge von St. John – Nr. 1 auf der Rolle der Großloge von New York – als heiligstes Gesetz benutzt wurde. Seit er mündig geworden war, war er Freimaurer gewesen – fünf Monate vor seinem 21. Geburtstag, am 4. November 1752, war er in der Loge von Fredericksburg eingeführt worden. [...] Die Loge, der Washington angehörte, war wahrscheinlich eher dem "Yorker Ritus" als dem "schottischen Ritus" zuzuordnen, aber sechs Jahre nach seiner Einführung – also im Jahr 1758 – bekam die Loge von Fredericksburg eine Charta mit der formellen Anerkennung durch die schottische Großloge. Als George Washington der erste Präsident der Vereinigten Staaten wurde, war er bereits seit fast 36 Jahren Freimaurer und Mitglied der Loge von Alexandria Nr. 22.
Beim Durchstöbern alter Manuskripte fanden wir einen zeitgenössischen Bericht über George Washingtons Rede [...] Die Rede lautet folgendermaßen:
Im Jahr 1792 legte Washington auch den Grundstein für das Weiße Haus ... am 13. Oktober – dem Jahrestag von Jacques de Molays Kreuzigung! In diesem Jahr wurde der Dollar zur Währung der Vereinigten Staaten von Amerika. Das Symbol des Dollars ist ein "S", das mit einer doppelten vertikalen Linie durchgestrichen wird, obwohl man es beim Drucken meist bei einer Linie belässt: $. Das "S" entlieh man von einer alten spanischen Münze, aber die beiden vertikalen Linien waren die nasoräischen Säulen "Mischpat" und "Zedeq", den maurerischen Gründervätern der Vereinigten Staaten besser bekannt unter den Namen "Boas" und "Jachin", die Säulen des Tores von König Salomos Tempel."[...] Der Gesellschaft Glück zu schenken ist einer Einrichtung der Freimaurer würdig und ich hege den glühenden Wunsch, dass die Haltung jedes Mitglieds der Bruderschaft, ebenso wie diese Bücher, die ja die Prinzipien aufdecken, nach denen sie leben, die Menschheit davon überzeugt, dass das einzige Ziel der Freimaurerei das Glück der Menschen ist. [...]"